Pünktlich zum 20jährigen Bandjubiläum und fast drei Jahre nach dem Reunionalbum "Loyalty" legen Across the Border nach - und das nicht zu knapp: "Folkpunk Airraid" wagt den Schritt zurück zu den Anfängen der Band, ist Folk-lastiger und weniger punkig und hat den Mut, wieder verstärkt zur Akkustikgitarre zu greifen. So entstehen wunderbar erwachsene Folk-Punk-Hymnen, die nicht vergessen, wo sie her kommen und nie zu weichgespült sind. Tanzbar, eingängig und verspielt, ohne in Beliebigkeit abzurutschen. Und natürlich gibt es immer wieder Ausbrüche in Richtung klassischem Punkrock mit E-Gitarre und entsprechendem Tempo. Von der nachdenklichen Ballade bis hin zum schnellen, wütenden Folk-Punk-Smasher geht alles und muss nichts.
Across the Border 2011 sind technisch unglaublich versiert, integrieren neben Geige und Akkordeon eine halbes Dutzend Gastmusiker mit Mandoline, Querflöte und Posaune, haben zwei Gastsängerinnen und jede Menge gute Songs im Gepäck.
Insgesamt 17 Stücke (!) mit fast 50 Minuten Spielzeit inklusive des wunderschönen Rio Reiser-Covers "Übers Meer" ohne Füllmaterial, dafür folgt Hit auf Hit und entsteht ein Album, was stellenweise vielleicht eher nach frühen Levellers als nach Dropkick Murphys klingt, in dieser Form aber seit Jahren niemand mehr geschafft hat.
"An ihnen muss sich jede Folkpunk-Band messen lassen" schrieb das Plastic Bomb vor Kurzem und dem ist nichts hinzu zu fügen: Across the Border schütteln ein Wahnsinnsalbum aus dem Ärmel, was die Messlatte noch einmal höher legt und beweist, dass auch nach 20 Jahren Bandgeschichte noch lange kein Stillstand herrschen muss.
Ihre Konzerte sind nach wie vor schweißtreibende, fröhliche Partys, zu denen im süddeutschen Raum bis zu 3.000 Menschen kommen und mit "Folkpunk Airraid" gelingt es der Band zum ersten Mal seit Langem wieder, die Live-Atmosphäre, die Spielfreude und Power so auch auf Platte fest zu halten.
Die CD erscheint mit wunderschönem Artwork inklusive 20seitigen Booklet.