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Beschreibung
Heteronormativitätskritische Perspektiven
Nachdem die kritische Männerforschung zeigen konnte, dass Männlichkeiten keinesfalls ahistorische und transkulturelle Kategorien darstellen, sondern immer in historisch und kulturell spezifische Normierungs- und Herrschaftsverhältnisse eingebunden sind, konnten zahlreiche vermeintliche Selbstverständlichkeiten dekonstruiert werden. Dabei wurde bisher jedoch übersehen, dass selbst die Queer Theory keine klare Auskunft darüber gibt, was sie unter Männlichkeit oder Maskulinität genau versteht. Angesichts einer Situation, in der die Kategorie des biologischen Geschlechts die alleinige Definitionsmacht verloren hat und Transpersonen Männlichkeit sich aneignen oder ablegen, gewinnt diese Frage an Brisanz.
Inhalt:
- Vorwort von Stefanie von Schnurbein
- Männlichkeit ist für alle da. Aber was ist Männlichkeit? Einleitung der Herausgeber
- Nina Degele: Männlichkeiten queeren
- Andreas Kraß: Der Lieblingsjünger und die Folgen. Vom Johannesevangelium bis zu Dan Browns Sakrileg
- Andreas Heilmann: Die Verteidigung der Männlichkeit . Das Identitätsdilemma schwuler Männer zwischen Militär und Coming-out
- Sven Glawion: Sauberkeit und Sozialismus. Heteronormativität, Männlichkeit und die DDR: Ein Blick in Siegfried Schnabls Mann und Frau intim
- Renaud Lagabrielle: Penetrierende Männlichkeiten Zum brüchigen Verhältnis von "Männlichkeit" und "(Homo-) Sexualität" in der zeitgenössischen frankofonen Maghreb-Literatur
- Volker Woltersdorff alias Lore Logorrhöe: "I Want To Be A Macho Man" Schwule Diskurse über die Aneignung von Männlichkeit in der Fetisch- und SM-Szene
- Peter Rehberg: "Homoskin" - Weder Dramaqueen noch Klon
- Josch Hoenes: KörperBilder von Transmännern. Visuelle Politiken in den Fotografien Loren Camerons
- Anne Eßer / Kymberlyn Reed: Der "weibliche" Blick auf "Männlichkeit" in Slash-Literatur
- Robin Bauer: "Daddy liebt seinen Jungen"' Begehrenswerte Männlichkeiten in Daddy/Boy- Rollenspielen queerer BDSM-Kontexte
- Uta Schirmer: "Ich will kein Mann sein wollen". Drag Kinging, Männlichkeit und Strategien der "disidentification" Modernisierungsgewinner und -verlierer
- Michael Gratzke: Mythos Afrikasöldner. Modernisierung, mann-männliches Begehren und männliche Subjektbildung in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts
- Sebastian Scheele: "Schwul leben - heterosexuell lieben". Metrosexualität als homophobe Modernisierung hegemonialer Männlichkeit
- Maxime Cervulle: Die Kings des Geschlechts und der Vorstadt. Frankoarabische Männlichkeitsperformanzen in Frankreich
- Renate Lorenz: Merkwürdige Produkte. Männlichkeit und Kohletransport
- Elahe Haschemi Yekani: Transgender-Begehren im Blick. Männliche Weiblichkeiten als Spektakel im Film
- Elke Heckner: Ost-westliche Verführungsszenarien. Inszenierung von Geschlecht unter dem Zeichen der Kapitalismuskritik
- Andrea Rick: Femmes, Fans, Freundinnen. Femininitäten nur in Nebenrollen? Konstruktionen von Cross-Maskulinitäten/-Männlichkeiten durch den Ausschluss von Femininitäten/Weiblichkeiten
- Literaturempfehlungen
- Autor_innen
Buch, 320 Seiten