Kaufen für die Müllhalde. Das Prinzip der geplanten Obsoleszenz
Ein Produkt, das nicht kaputt geht, ist der Albtraum des Kapitalismus. Es beschert dem Handel schlechte Umsätze. Konsum jedoch ist der Motor unseres Wirtschaftssystems. Und so werfen wir weg und kaufen neu, anstatt zu reparieren – zumal es heute oft billiger ist. Seit dem Glühbirnen-Kartell der 1920er-Jahre halten viele Produkte nicht so lange, wie sie eigentlich könnten: Glühdrähte brennen vorzeitig durch, Laserdrucker stellen die Arbeit auf chipgesteuerten Befehl hin ein, und alle drei Jahre muss ein neuer Computer her, da der alte mit dem neuesten Betriebssystem nicht mehr Schritt halten kann. Dahinter steckt System: »Geplante Obsoleszenz« heißt das Prinzip, das die vorsätzliche Verkürzung der Lebensdauer von Beginn an vorsieht. Dank Billigproduktion und verschwenderischem Rohstoffeinsatz ist es zum Grundpfeiler der Überflussgesellschaften und ihres Fetischs Wirtschaftswachstum geworden. Eine weltweite Flut von Wohlstandsmüll und schwindende Ressourcen sind die Folge.
Spannend wie ein Thriller, dabei fundiert und inspiriert, erzählt Kaufen für die Müllhalde, wer sich dieses Mittel zur Ankurbelung der Konjunktur ausgedacht hat und wie es sogar zum Motiv unseres eigenen Handelns werden konnte. Das Buch beruht auf den mehrjährigen Recherchen zum gleichnamigen Dokumentarfilm – mehrfach im TV ausgestrahlt (arte, ORF) und diskutiert (u.a. in Hart aber fair).
Buch, 224 Seiten