Die Sámi sind die indigene Gesellschaft des Nordens Europas. Ihr Siedlungsgebiet, Sápmi, verteilt sich auf die Staatsgebiete Norwegens, Schwedens, Finnlands und Russlands. Im Zuge der Kolonisierung Sápmis erfuhren die Sámi Landraub, Vertreibung und Zwangsassimilierung. Die Grundlagen ihrer Kultur sind von Kolonialmächten ausgehöhlt worden, ihr Glaubenssystem, ihre sozialen Organisationsformen, die Art, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Arroganz der Kolonialherren (in diesem Fall der nordischen Nationalstaaten und Russland), die Selbstverständlichkeit der Landübernahme durch aus dem Süden kommende Siedler:innen, die Geringschätzung indigener Lebensweise und Kultur sowie die Härte, mit der die Kolonisierung durchgesetzt wurde, waren allzu bekannt. Bis heute profitieren die nordischen Nationalstaaten von der Ausbeutung Sápmis, wie das traditionelle Siedlungsgebiet der Sámi genannt wird. Immer wieder widersetzten sie sich politischer Diskriminierung und ökonomischer Ausbeutung. In der gegenwärtigen Widerstandsbewegung verbinden sich Kämpfe um Klimagerechtigkeit mit Forderungen nach bedürfnisorientiertem Wirtschaften und indigener Selbstbestimmung. Die samische Widerstandsbewegung ist damit wegweisend für nachhaltige Lebensformen der Zukunft.
Buch, 66 Seiten