Wirkliche Gerechtigkeit kann es nur als globale Gerechtigkeit geben – das gilt auch im Hinblick auf die Bewältigung einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. Eine Vernachlässigung der Anerkennung wechselseitiger Abhängigkeiten sowohl in der Klimakrise als auch in ihrer Eindämmung birgt die Gefahr, in einem grüngewaschenen Kolonialismus zu enden. Etwaige Lösungen gegen den Klimawandel müssen global, sozial gerecht und antikapitalistisch sein und dürfen nicht einseitig zulasten des Globalen Südens gehen.
Der Sammelband geht über abstrakte Plattitüden internationaler Solidarität hinaus und lässt insgesamt 37 Stimmen aus aller Welt zu Wort kommen, die im Globalen Norden bzw. im deutschsprachigen Raum bisher kaum Gehör gefunden haben.
In ihrer Argumentation greifen die Autor*innen immer wieder auf Beispiele lokaler Kämpfe in globalen Abhängigkeitsstrukturen und auf Fallstudien konkreter politischer Maßnahmen zurück – sei es etwa im Kontext der Lithiumgewinnung in den Anden oder geplanter Solarparks in der Westsahara. Damit leistet die Publikation nicht nur einen wichtigen diskursiven Beitrag in der Schärfung des Begriffs des ›Green New Deal‹, sondern ergänzt diesen um globale Perspektiven und zeigt konkrete Handlungsfelder für linke Politik auf. Ein Buch für Menschen, die einen konsequent internationalen Zugang zu einem Schlüsselthema unserer Zeit suchen.
Buch, 184 Seiten