Die Fehlentwicklungen der Sowjetunion, die Suche nach deren Ursachen sowie die Orientierung am schöpferischen Potenzial der Menschen prägen die Überlegungen Zivotics in seinem Proletarischen Humanismus. Hieraus entwickelt er das Konzept eines sozialistischen Humanismus, dem die Annahme zugrunde liegt, dass der Mensch in seiner praktischen Tätigkeit sich selbst ebenso wie seine Welt immer wieder neu hervorbringt. Er kann dabei nicht nur zeigen, dass ArbeiterInnenselbstverwaltung ohne kulturelle Emanzipation ebenso wenig gelingen kann wie kulturelle Emanzipation ohne ArbeiterInnenselbstverwaltung, sondern auch, dass die Überwindung der entfremdenden staatlichen Allgemeinheit, der bürgerlichen Gesellschaft, nicht einseitig durch eine Reorganisation der Staatlichkeit gelingen kann.
Buch, 237 Seiten
Autor*innen: Scheer; Espert (Hg.)