Charles Bettelheim, einer der profiliertesten marxistischen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, befasste sich Jahrzehnte mit Ökonomie und Politik der Sowjetunion. Der französische Jungkommunist wurde zuerst ein Kritiker des Stalinismus, war später stark maoistisch beeinflusst, um dann in seiner letzten Lebensphase das bolschewistische Revolutionsmodell einer grundsätzlichen Kritik von links zu unterziehen. In über 600 Seiten untersuchte und analysierte er „die Welt der Herrschenden“ und „die Welt der Beherrschten“.
Charles Bettelheims Studien über Wirtschaft und Politik der Sowjetunion teilen sich in drei Zeitphasen. Im ersten Buch behandelte er die Zeitphase von 1917-1923, im zweiten thematisierte er die Periode von 1923-1930. Die Untersuchung endet mit einer dritten Periode, die die Zeit von 1930 bis 1941 umfasst und als Doppelband herausgegeben wurde (Bd. 3.1 und 3.2). Alle Bände liegen in der Ausgangssprache Französisch vor. Der erste erschien 1974, der zweite 1977. Der Doppelband erschien in zwei Teilen: 1982 gab es den ersten, 1983 folgte der zweite.
Nur der ersten Band (1917-1923) erschien 1975 in deutscher Sprache.
Bettelheim verfasste Band 1 und Band 2 als Verteidigung des Leninismus gegen seine stalinistische Entartung. In den letzten beiden Bänden (Bd. 3.1 und 3.2) erweiterte er diese Kritik in Richtung grundsätzlicher Zweifel am bolschewistischen Revolutionsmodell.
Diese beiden Bände liegen jetzt erstmals – übersetzt von Andreas Förster – in deutscher Sprache bei uns vor. Sie haben bei uns die Bezeichnung „Band 3 und 4“.
Buch, 666 Seiten