Kriege werden geführt, obwohl die Mehrheit sie nicht will. Ungleichheit wächst, obwohl demokratische Parteien versprechen, sie zu verringern. Wahlkämpfe werden als demokratische Willensbekundungen verkauft, obwohl das Wirtschaftssystem, das Herrschaftsverhältnisse und Ausbeutung hervorbringt, nie zur Wahl steht.
Die arbeitende Bevölkerung unterwirft sich den Entscheidungen von Politik und Konzernen, obwohl sie es ist, die die Gesellschaft am Laufen hält. Warum akzeptieren so viele Menschen eine Weltordnung, die gegen ihre Interessen arbeitet? Warum lehnen sie sich nicht auf, sondern verteidigen oft sogar das System, das sie beherrscht?
In »Die Grundlagen der sozialen Revolution. Band 2: Das falsche Bewusstsein« geht Anton Pannekoek genau dieser Frage nach. Seine Antwort: Die Herrschaft des Kapitals beruht nicht nur auf Zwang, sondern wird von Ideologien begleitet, die das Denken der Menschen prägen. Diese Ideologien – das »falsche Bewusstsein« – erschweren es denen, die mit ihrer Arbeit den vorhandenen Reichtum schaffen, die gegen sie gerichtete Politik zu durchschauen und zugleich ihre eigene kollektive Stärke zu erkennen.
Für alle, die nach Antworten auf die Sackgassen des gegenwärtigen Systems suchen, ist »Das falsche Bewusstsein« eine hilfreiche Lektüre. Es hilft, die Mechanismen zu durchschauen, die echte Veränderungen von unten verhindern.
Wer verstehen will, warum Proteste, Wahlen oder Regierungswechsel oft wenig bewirken und welche Alternativen es gibt, findet in diesem Buch wertvolle Einsichten – Einsichten, die heute so relevant sind wie vor mehr als 75 Jahren, als Anton Pannekoek sie niederschrieb.
Dieses Buch ist eine Einladung, hinter die Fassade der heutigen Welt zu blicken – und die Kräfte zu erkennen, die sie verändern können.
Buch, 169 Seiten (Hardcover)