Eine karrierebewußte Journalistin recherchiert über einen Sonderling: "er ist der zum abblätternden Spucki verkommene klassische Linksradikale, der Letzte seiner Art, einer, dessen Identität in Auflösung begriffen ist: denn es gbit ihn nicht, den Idealtypus der Aufklärung, der 'neuer Mensch' genannt wird: rational denkend, emotioal bewusst, gesellschaftlich engagiert, an zunehmender Emanzipation orientiert". In der Begegnung zwischen Journalistin und dem Sonderling prallen Welten aufeinander, die einander so fern nicht sind.
Wolfgang A. Nacken gelingt mit seinem Erstling eine tiefgründige Bilanz der anarchistischen Bewegung. Seine anekdotenreichen Schilderungen macht den Roman zur unterhaltsamen Lektüre.
Zugleich stellt er einen gelungenen Versuch zur Überwindung postmoderner Inhaltsleere dar, denn "was bleibt, ist die Erkenntnis inhumaner Verhältnisse. Verhältnisse, die nach radikaler Humansisierung geradezu schreien - ohne auf nenenswerte Resonanz zu stoßen".
Buch, 120 Seiten