Wer sich dem Schriftsteller Theodor Plievier heute annähert, stellt zunächst überrascht fest, dass sich die Informationslage im Internet schon beim Geburtstermin uneinig ist. Diese Uneinigkeit oder besser die Schwierigkeit seine Persönlichkeit zu greifen, setzt sich fort, wenn es um die politische Zuordnung geht, die Etiketten sind zahlreich: Vagabund und Rebell, revolutionärer Matrose, Inflationsheiliger, Anarchist bzw. Individual-Anarchist, Syndikalist bzw. Anarchosyndikalist, Antimilitarist, Kommunist und Antikommunist. In den Nachrufen überschlugen sich die literarischen Etikettierungen: er wurde als „Homer des Zweiten Weltkriegs“, als „deutscher Jack London“, als „Historiker des Krieges“ und in Anlehnung an Thomas Mann, den „Repräsentanten des deutschen Bürgertums“ als „Repräsentant des deutschen Proletariats“ bezeichnet. Für all diese Zuordnungen gibt es Begründungen, Belege oder Auskunftgeber, auf die in dieser Biografie eingegangen wird.
Buch, 400 Seiten