Patriotisch gestimmt und nicht ohne aufkeimende Sehnsucht nach alter k.k.-Feschität applaudiert der heutige Österreicher gerne dem Radetzkymarsch. In der undeutlichen Vorstellung der Nation trägt Radetzky, der dazu noch ein gemütlicher Soldatenvater gewesen sein soll, durchaus nette Züge.
Das vorliegende Heldenstück wertet dieses idealisierte Bild um. Radetzky, das sind die militärischen Erfolge und ihre letztendlich verhängnisvollen Auswirkung, das ist das Galgenregime, das er in Oberitalien aufzog, aber privat auch die für einen strammen Katholiken erstaunliche Libertinage (Frau und Nebenfrau, eheliche und ledige Kinder).
Edition Wilde Mischung, Band 18 (1999)
Buch, A6, 124 Seiten