Im Sommer 2012 beginnt die Revolution von Rojava. Ein Teil der kurdischen Bevölkerung setzt in Nordsyrien, mitten im blutigen Bürger*innenkrieg, lang gehegte Ziele der Frauenbefreiung, Demokratie und Pluralität um. Nur kurze Zeit später wird die selbstverwaltete Region vom ›Islamischen Staat‹ (IS) angegriffen, der durch seine abscheulichen Verbrechen globales Entsetzen erregt. Das Durchbrechen der Belagerung der Stadt Kobanê wird zum Symbol. Es ist der Wendepunkt im Krieg gegen den IS. In langen und verlustreichen Kämpfen befreien kurdische Einheiten Dorf um Dorf, und als es ihnen im Jahr 2019 gelingt, dem IS auch das letzte Stück Land in Syrien abzunehmen, geht ein Aufatmen durch die Welt.
Ungefähr zu dieser Zeit laden zwei Filmemacher aus Großbritannien die Wissenschaftlerin und Künstlerin Janet Biehl ein, sie nach Rojava zu begleiten. Janet Biehl, eine enge Mitarbeiterin von Murray Bookchin, führt während ihrer Reise Interviews mit den Leuten auf der Straße, erkundet, wie die »demokratische Revolution« in der Gesellschaft voranschreitet und welche Auswirkungen der Krieg auf sie hatte. Sie erfährt, dass sich mitten im Krieg die soziale Solidarität in dieser Gesellschaft mit pluralem und emanzipatorischen Anspruch nur verfestigt hat. Janet Biehls Comic-Reportage lässt uns teilhaben an Gesprächen mit den Bewohner*innen Rojavas, erzählt von Leid und Solidarität im Krieg gegen den IS in Nordost-Syrien und zeichnet in reduziertem und doch berührendem Strich ein nahbares Bild vom Leben im demokratischen Aufbruch.
Buch, 256 Seiten