1525, im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Heerscharen von Bauern, Handwerkern, Soldaten und ausgestoßenen Rittern schließen sich zusammen, um den Verheißungen von reformatorischen Predigern zu folgen. Sie fordern vom Adel und den kirchlichen und städtischen Herrschaften die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse und erhoffen sich im Sinne des Evangeliums Gerechtigkeit. Auf maßvolle Forderungen und naive Appelle an die Gerichte und den Kaiser antworten die Fürsten mit roher Gewalt, deren Brutalität einzig und allein den Zweck hat, die unantastbare Vormachtstellung der Unterdrücker über die Unterdrückten zu bekräftigen.
Die kompromisslose Haltung der Herrschenden und deren Entscheidung, gegen den »gemeinen Mann« einen Krieg zu führen, fordert das Leben von tausenden Menschen – die Chroniken von damals sprechen von 100.000 Opfern – und die Plünderung und Zerstörung zahlreicher Dörfer, Klöster und Burgen.
In diesen dramatischen Monaten verfassen und veröffentlichen die Aufständischen politische Manifeste (»Artikel«), die darauf abzielen, den Gesellschaftsvertrag zwischen Untertanen und Herren neu auszuverhandeln und Menschen- und Freiheitsrechte im Namen der göttlichen Gerechtigkeit zu erlangen.
Buch, 128 Seiten (Hardcover)
Autor*innen: Jens Kastner
Autor*innen: Serge Bile