Eine Diskussion der Dialektik der Befreiung
Probleme der Befreiung, die in der ArbeiterInnenbewegung in Erscheinung getreten sind, werden in diesem Band in einen breiteren philosophischen und historischen Kontext gestellt. Im Fokus der Betrachtung steht dabei die brisante Beziehung von Gewalt und Moral in Prozessen der Emanzipation. Es handelt sich hierbei um ein grundsätzliches, keineswegs veraltetes Problem, dessen historische Spezifikation in Form der proletarischen Revolution mittlerweile fraglos ›Geschichte‹ ist. Unsere Gegenwart ist aber mit dieser Vergangenheit als ihrem Grund vermittelt. Die Aufarbeitung der Probleme der Emanzipation, wie sie in der Geschichte aufgetaucht sind, ist Bedingung dafür, Irrwege der Vergangenheit nicht (immer) wieder zu beschreiten. Wir beziehen nicht nur unser Wissen aus dieser Geschichte, sondern wir sind auch das Resultat ihres Scheiterns – und die Gründe dieses Scheiterns sind genauso unaufgehoben wie das unerfüllte Ziel der Befreiung unabgegolten ist.
Dies zu verdeutlichen, ist das Anliegen der Beiträge, die der Frage nach dem Verhältnis von Individuum, Glück und Fortschritt in der Geschichte nachgehen, Antworten der klassischen kritischen Theorie zum Verhältnis von Moral und Gewalt diskutieren und Perspektiven der libertären Arbeiterbewegung auf die Gewaltfrage darstellen.
Buch, 284 Seiten