Max Stirner (1806 – 1856) machte sich mit seinen Schriften daran, das immer noch andauernde Nachwirken religiöser Tiefenstrukturen auch in der bereits säkularisierten Welt zu entlarven und ihr alles Heilige auszutreiben.
Entsprechend gebührt dem Radikalaufklärer zu Recht der Ruf, der erste lesbare deutsche Philosoph zu sein: Im Zuge der Politisierung des philosophischen Denkens wird die Sprache vom Elfenbeinturm heruntergerissen, um von unten gegen diesen selbst zu polemisieren. An die Stelle der selbstbezüglichen und vermeintlich neutralen Philosophie tritt ein engagiertes Denken, das keine Scheu hat, sich selbst zu positionieren und sich dafür journalistischer Mittel bedient.
Im vorliegenden Band sind deshalb besonders bedeutende Artikel Stirners versammelt, eingeleitet durch ein Vorwort Wolfgang Eßbachs – der emeritierte Soziologieprofessor trug mit seiner Lesart zu einer kompletten Neubewertung der Rolle Stirners für Marx und innerhalb der Junghegelianer bei.
Buch, 168 Seiten