Nach zwei Dekaden der ökonomischen und sozialen Transformation regt sich in Ex-Jugoslawien Widerstand gegen die verheerenden Auswirkungen neoliberaler Politik, die korrupten Eliten und den Neokolonialismus der Europäischen Union. Spätestens mit der Wirtschaftskrise 2008 und der daraufhin verstärkten Privatisierungs- und Austeritätspolitik wurde die hegemoniale Erzählung freier Märkte immer brüchiger. Zwar sind die Erfahrungen neoliberaler Strukturanpassungspolitik in dieser Region keineswegs neu, doch bilden sich erstmals seit dem Zusammenbruch Jugoslawiens breitere Bewegungen, die für soziale Gerechtigkeit kämpfen und den Kapitalismus in Frage stellen.
Die im Buch versammelten Texte von TheoretikerInnen und AktivistInnen reichen von den Formen sozialen Widerstands in Slowenien, über die Studierendenbewegung und neue Linke in Kroatien bis hin zu Arbeitskämpfen und Beispielen der ArbeiterInnenselbstverwaltung in Serbien. Das Buch schließt eine geographische Leerstelle und eröffnet eine kritische Gegenperspektive zum hegemonialen EU-Narrativ der »erfolgreichen Osterweiterung«.
Mit Texten von: Dario Azzellini, Heiko Bolldorf und Zeljko Klaus, Boris Buden, Stipe Curkovic, Peter Haumer, Srecko Horvat und Igor Stiks, Mate Kapovic, Michael G. Kraft und Boris Kanzleiter, Jovica Loncar, Andrea Milat, Goran Music, Dragan Nikcevic und Primoz Krasovec, Milenko Sreckovic sowie Darij Zadnikar.
Buch, 310 Seiten