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Die Mikrofinanz-Industrie. Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut

Die Mikrofinanz-Industrie. Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut
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Art.-Nr.:
3207
ISBN:
9783862414017
Autor*innen:
Gerhard Klas
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20,40 EUR
inkl. 10 % MwSt. zzgl. Versandkosten




    • Details

    Beschreibung

    Die große Illusion oder das Geschäft mit der Armut

    Wer denkt bei dem Stichwort Mikrokredite nicht an Bangladesh, Armutsbekämpfung, Gemeinwohl? Das positive Image der Mikrokredite als Strategie gegen Armut hält sich bis heute. Nicht zuletzt wegen Muhammad Yunus, über den Entwicklungsminister Dirk Niebel sagt, er habe "mit der Grameen Bank vorgemacht, dass man auch mit ganz armen Menschen nachhaltige Bankgeschäfte tätigen kann". Dafür bekam Yunus 2006 den Friedensnobelpreis und wurde zum Symbol des guten Samariters.

    So weit die Mär, so weit der Mythos. Weniger bekannt ist die Kehrseite der Mikrofinanz-Industrie, wie die englische Bezeichnung lautet. Es handelt sich um ein Geschäftsmodell, das Gemeinschaften in vielen Ländern in die Überschuldung treibt. Die Folgen sind psychosozialer Druck, Pfändung und Enteignung bis hin zu Suizid. Dabei sollte schon eine einzige Zahl genügen, um den Glauben an die wohltätige Wirkung der Mikrofinanz zu verlieren: 38 Prozent. So hoch sind die effektiven Zinssätze für Mikrokredite im weltweiten Durchschnitt.

    Gerhard Klas, freier Journalist aus Köln, beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Thema. Sein Buch ist die erste umfassende Studie in deutscher Sprache, die sich kritisch mit der Mikrofinanz-Industrie auseinandersetzt. Er schreibt über Allianzen von Investoren, Banken und NGOs, zeichnet den Paradigmenwechsel der "Entwicklungshilfe" nach, räumt mit den Mythen der Mikrofinanzwelt auf und zieht nicht zuletzt die Querverbindungen zum reichen Deutschland. Für ihn steht fest: Die Mikrofinanz ist - gemessen an ihren proklamierten Zielen - eine Geschichte des Scheiterns. "Ethisches Investment" ist eine Illusion. Das Kreditgeschäft funktioniert auf Kosten und nicht zum Nutzen der Armen.

    "Der Mikrofinanz-Sektor, der noch immer mehrheitlich von staatlichen Entwicklungsfonds und Stiftungen getragen wird, sieht zunehmend jenen Kredithaien ähnlich, von denen er die Armen einst erlösen wollte" (Philip Mader, FR).

    Buch, 320 Seiten