Geschichte der Bauern und Bäuerinnen in Österreich
Die Geschichte der Landwirtschaft und der das Land bearbeitenden Menschen ist zuerst einmal eine Geschichte der Verfügungsmacht über Grund und Boden. Ungleiche Verteilung und der Kampf um Gerechtigkeit prägen seit jeher das gesellschaftliche Leben. Die Autoren beginnen ihre Geschichte der Bauern und Bäuerinnen mit der Kolonisation des Landes nach dem Rückzug der römischen Truppen im 5. Jahrhundert.
Von den Frondiensten des Frühmittelalters über den Aufstieg eines relativ freien Bauerntums in den Alpenländern zur Zeit des Hochmittelalters bis zur stark umkämpften Einführung der Gutsherrschaft in der Neuzeit und den Konflikten zwischen gutsherrlicher und kapitalistischer Produktionsweise spannt sich der Bogen im ersten Teil des Buches. Daran anschließend behandeln die Autoren im zweiten Teil, den sie "Bauern und Landwirtschaft im Kapitalismus" übertiteln, die Auswirkungen des Liberalismus auf die Landwirtschaft und seine Einbettung in die kapitalistischen Strukturen. Abschließend wird die aktuelle Situation der Bäuerinnen und Bauern beleuchtet, die zunehmend unter den Folgen der sich globalisierenden Märkte zu leiden haben. Zwischen den Interessen von Großgrundbesitzern und Agrarindustrie sowie Handelsriesen drohen immer mehr kleine und mittlere Bauernwirtschaften aufgerieben zu werden.
Der Mensch in seinem Kampf gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Fremdbestimmung steht im Zentrum dieses Buches. Der sozialwissenschaftliche und sozialpolitische Zugang der Autoren führt den LeserInnen einerseits die Widerstandskraft der Bauern und Bäuerinnen über die Jahrhunderte vor Augen. Andererseits werden auch die sozio-ökonomischen Grundlagen landwirtschaftlicher Produktionsverhältnisse im Zeitenlauf erklärt.
Ausführliches Datenmaterial macht die vorliegende "Geschichte der Bauern und Bäuerinnen in Österreich" zu einer Fundgrube für alle, die an der Landwirtschaft interessiert sind.
Buch, 198 Seiten