Arbeiterrevolte oder Volksaufstand?
Neben dem 12. November 1948 in der US - amerikanisch-britischen Bizone war der 17. Juni 1953 einer von zwei Generalstreiks, die im Nachkriegsdeutschland stattgefunden haben. Auch im Vergleich zu den anderen in Deutschland stattgefundenen Generalstreiks kommt ihm eine besondere Bedeutung zu, denn er ist sowohl als klassischer Arbeitskampf - gegen die Normerhöhung - zu verstehen als auch als politischer Streik gegen einen Staat.
Außerdem markiert der 17. Juni 1953 die endgültige Zerschlagung der Arbeiterbewegung. Der Nationalsozialismus hat zwar die Organisationen der Arbeiterbewegung zerschlagen, nicht aber die Traditionen und Denkmuster - das gilt für Ost- wie Westdeutschland. Die Zerschlagung des Arbeiteraufstands hat Arbeiterbewegung und konkrete Kämpfe in der DDR für 35 Jahre nahezu unmöglich gemacht. Der sogenannte "real existierende Sozialismus" bewies sich damit als Feind der emanzipatorischen Arbeiterbewegung.
Broschüre, 48 Seiten