Victor Farias wurde in Deutschland durch seine aufsehenerregende Arbeit "Heidegger und der Nationalsozialismus" bekannt, in der er die Verwicklungen seines philosophischen Lehrers mit dem Nationalsozialismus nachwies. In "Die Nazis in Chile" führt er auf exemplarische Weise die außenpolitische Expansionsstrategien des NS-Staates vor. Neben der ausführlichen Erörterung zahlreicher Aspekte der Verflechtung nationalsozialistischer und chilenischer Interessen geht Farias auch auf die politische Glaubwürdigkeit Salvador Allendes ein, mit dessen Wissen Chile über Jahre international gesuchte Naziverbrecher vor ihrer Auslieferung und Verurteilung beschützte.
Daß das Buch darüberhinaus weiteren Zündstoff für eine Diskussion in Deutschland bietet, belegen auch die Enthüllungen hinsichtlich der Rolle, die das renommierte Iberoamerikanische Institut in Berlin seinerzeit spielte, oder die Tatsache, daß einige der in Farias' Buch genannten Anthropologen ihre Karriere nach 1945 unbehelligt an deutschen Hochschulen fortsetzen konnten.
Buch, 320 Seiten