Diese Broschüre versammelt zwei Essays über André Léo (1824-1900), Schriftstellerin, Kommunardin, Exilantin, Feministin, freiheitliche Sozialistin und vieles mehr.
»Nur wenige Menschen waren ähnlich wichtig für die öffentliche Wahrnehmung sozialistischer und feministischer Debatten im Frankreich dieser Zeit.« Sie wurde und wird trotzdem von der androzentrischen Geschichtschreibung des Sozialismus gerne ignoriert, aber auch ins Bild einer feministischen Geschichte wollte Léo bisher nicht so recht passen. Antje Schrupp schreibt über mögliche Gründe und Léos Denken, das die Sehnsucht nach der Freiheit für alle, die sich in der und durch die Emanzipation der Frau verwirklicht, über die ›Frauenemanzipation‹ hinaustrieb.
Zu ihren Lebzeiten opponierte Léo wortstark gegen die antifeministische Bewegung, die großen Einfluss in der damaligen Arbeiter*innenbewegung hatte. Einer ihrer bekanntesten Vertreter war Proudhon, der bis heute als ›Vater‹ des Anarchismus gilt und im Gegensatz zu Léo breit rezipiert wird. Jan Grundmann rekapituliert Proudhons patriarchales Denken, lässt Léos erstaunlich vorwegnehmende Kritik erneut für sich sprechen und beschreibt ihre Verortung innerhalb der Bewegung und der Ersten Internationale.
Antje Schrupp: Warum in Vergessenheit geraten konnte
Jan Grundmann: André Léo über anarchistischen Antifeminismus
Broschüre, 32 Seiten
Autor*innen: Alexandre-Marius Jacob
Autor*innen: Cornelius Castoriadis; Daniel Mothe
Autor*innen: Doc Sportello