Mai 68. Die vorweggenommene Revolution
Der "Mai 68" schlug eine Bresche ins Gebäude der herrschenden kapitalistischen Unordnung und öffnete den Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Geblieben davon ist vor allem ein wiederkehrendes Jubiläumsspektakel. Cornelius Castoriadis hat in "Die vorweggenommene Revolution" bereits inmitten der "Ereignisse" die ambivalente Bedeutung des "Mai 68" hellsichtig analysiert: die Fluchtlinien einer autonomen Gesellschaft, die sich hier abzeichneten, aber auch die Gefahren der Vereinnahmung und Erneuerung von Herrschaft.
20 Jahre später hat er in einer Polemik gegen postume Verfälschungen ("Die Bewegungen der sechziger Jahre") nochmals energisch auf die vergessene emanzipatorische Bedeutung hingewiesen. Deren Wiederbelebung ist heute überfällig - und dafür enthalten die beiden Castoriadis-Texte wertvolle Anregungen.
Cornelius Castoriadis (1922-1997) war Mitglied der Gruppe "Socialisme ou Barbarie", arbeitete als Ökonom und Psychoanalytiker, lehrte an der Pariser "École des Hautes Études en Sciences Sociales" und hat zahlreiche politische und philosophische Schriften verfasst (Hauptwerk: Gesellschaft als imaginäre Institution, 1975).
Buch, 82 Seiten
Autor*innen: Cornelius Castoriadis
Autor*innen: Cornelius Castoriadis; Daniel Mothe
Autor*innen: Cornelius Castoriadis