Die Situation von Frauenhäusern wurde seit Beginn der Pandemie in einer medialen Breite besprochen, wie wahrscheinlich seit Mitte der 1970er nicht mehr.
Franziska Benkel rekonstruiert in „Wir haben nichts mehr zu verlieren – nur die Angst“ die Entstehungsgeschichte des ersten Frauenhauses in Westberlin und der Bewegung in Deutschland. Das Buch überzeugt durch die dichte Abbildung der Verhandlungen, Gespräche und Kämpfe zwischen Akteur*innen der Frauenbewegung und Politik. Mit Blick auf die aktuelle Pandemie und zurück in die Vergangenheit nähert sich die Autorin den Ursachen für geschlechtsspezifische Gewalt und Femizid an.
„Die beginnende Sichtbarkeit der patriarchalen Gewalt durch die Frauenhäuser und ein wachsendes öffentliches Interesse führten zu enormen Widerständen seitens der bürgerlichen Gesellschaft, die praktisch in allen Facetten allergisch auf die Bemühungen der Frauenbewegung reagierte.“
Buch, 300 Seiten
Autor*innen: Paul Lafargue
Autor*innen: Peter Kropotkin