Politik von Frauen für eine neue Linke
Es ist an der Zeit, aus den falschen Alternativen auszubrechen, die Politik lähmen und langweilig machen: Wollen wir ein Erziehungsgeld für Mütter erstreiten oder bessere Kindergärten? Wollen wir eine Frauenquote in der Politik oder uns außerparlamentarisch engagieren? Wollen wir den gewerkschaftlichen Kampf um Löhne und Tarifabkommen stärken oder soll die Forderung nach Grundeinkommen ins Zentrum? Und wie steht es mit Lernen, Entwicklung, Kultur - oder haben wir jetzt keine Zeit dafür, weil es Dringlicheres gibt wie Krieg, Hunger, Umweltkatastrophen?
Im Fokus von Frigga Haugs Vier-in-einem-Perspektive steht die Utopie einer gerechten Verteilung von Erwerbsarbeit, Familienarbeit, Gemeinwesensarbeit und Entwicklungschancen. Sie entwickelt einen Kompass, der die vier Bereiche auf einen Zusammenhang orientiert und in dieser Bündelung zugleich "realpolitisch" und emanzipatorisch-gesellschaftsverändernd ist.
Judith Butler über Frigga Haug: "In der Geschichte des deutschen Feminismus ist klar und offenkundig, wie Frigga Haug die radikalsten und engagiertesten Traditionen zum Leben erweckt hat. Wie keine andere hat sie Wissenschaftlerinnen, die sich dem Feminismus, dem radikal eingreifenden Denken und der gesellschaftlichen Transformation verschrieben haben, zu einer ungeheuer wichtigen Gemeinschaft von Denkerinnen zusammengeführt und mobilisiert. Frigga Haug verbindet philosophische Sorgfalt und Klugheit mit unkompromittiertem Weitblick und leidenschaftlichen Zukunftsvisionen. Damit hat sie eine Vielzahl von Wissenschaftlerinnen, Intellektuellen und Aktivistinnen weltweit erreicht, inspiriert und zusammengebracht. Wir alle sind zutiefst dankbar für die Hartnäckigkeit, mit der sie darauf besteht, unser gesellschaftliches und politisches Leben weiterzudenken - in Richtung auf mehr Gerechtigkeit, Freiheit und Hoffnung."
Buch, 352 Seiten