Gefängnisse abschaffen, Polizei abbauen – Abolitionsmus wird auch in Deutschland immer stärker diskutiert. Mit der Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA sowie den Wahrheits- und Versöhnungsprozessen zwischen indigenen First Nations und der weißen Siedlergesellschaft in Kanada kommen aus Nordamerika starke Impulse zur radikalen Infragestellung der Strafjustiz und ihres Apparates. Die Frage, was an die Stelle von Polizei, Strafe und Gefängnis tritt, taucht automatisch auf. Auch in Deutschland gibt es erste Versuche kollektiver transformativer Gerechtigkeitsverfahren in aktivistischen Zusammenhängen. Restorative Justice hingegen, seit 30 Jahren international zwar im Aufwind, fristet immer noch ein Schattendasein, nicht nur im Kontext der Strafjustiz, sondern auch in politischen Communities. Dieses Buch soll Abhilfe schaffen: Es gibt einen umfangreichen Überblick über Entstehungsgeschichte, Theorien, Forschungsstand, Praktiken, Strömungen und politische Einordnung von Restorative Justice als Bewegung und Verfahrensweise.
Aus dem Inhalt:
- Restorative Justice oder Die Welt mit anderen Augen sehen
- Wie alles anfing
- Prinzipien, Werte und theoretische Grundlagen
- Dialoge und Kreise – Verfahren
- TJ, RP und Co: Abgrenzungen
- Restorative Justice in besonderen Kontexten
- Die «Gummibärchenfalle» und andere Probleme – Gefahren für Restorative Justice
- Leitfaden für Betroffene und Beschuldigte: How to Täter-Opfer-Ausgleich
- Auf dem Weg in eine Gesellschaft ohne Strafe: Beispiele und kritische Anmerkungen
Buch, 180 Seiten