In ihrer kleinen Studie zum Antisemitismus zeigt die Historikerin Hannah Ahlheim, wie schon gegen Ende der 1920er Jahre „jüdische“ Geschäfte Ziel spektakulär inszenierter Boykottmaßnahmen wurden. Die aggressiven Straßenaktionen gingen von örtlich agierenden Gruppen aus, meist ohne Mitwirkung zentraler Parteiinstanzen. Für den Zuschauer und Kaufenden war es nicht nötig, sichtbar aktiv zu werden, schon bloßes Unterlassen ermöglichte es ihm, sich als Teil der „Volksgemeinschaft“ zu fühlen.
Vor allem die „Hochzeit des Konsums“ vor Weihnachten war geeignet, die Begriffe „deutsch“, „christlich“ und „jüdisch“ gegeneinander auszuspielen und antisemitische Vorurteile und rassistische Kategorien im Alltag zu verankern.
Buch, 52 Seiten (Hardcover)