Mohandas Karamchand Gandhi (1869–1948) und seine gewaltfrei-revolutionären Massenkampagnen in Indien gegen die britische Kolonialmacht sind noch immer eine weltweite Inspirationsquelle und ein emanzipatorischer Gegenpol zu gewaltverherrlichenden und kriegstreiberischen Tendenzen.
In diesem Buch werden staatskritische und pro-anarchistische Stellungnahmen Gandhis in Texten aus drei Jahrzehnten dokumentiert. Auf dieser inhaltlichen Grundlage wird auch auf die Vorwu¨rfe eingegangen, Gandhi sei angeblich „Rassist“ oder „Verteidiger des Kastensystems“ gewesen. Dass diese Vorwu¨rfe haltlos sind, wird durch die hier vorliegenden Texte deutlich. Sie zeigen, wie sich Gandhis Positionen entwickelten und radikalisierten: bereits ab 1908 in Su¨dafrika im Kollektiv mit ju¨dischen Gewaltfreien, ganz besonders aber während der drei Jahrzehnte des anti-kolonialen Kampfes in Indien.
Abschließend wird anhand der aktuellen sozialen Bewegung fu¨r Landrechte am Beispiel von Ekta Parishad gezeigt, dass sich diese auf den Salzmarsch Gandhis bezieht und die gewaltfrei-libertäre Tradition noch immer relevant fu¨r die Kämpfe von unten im heutigen Indien ist.
Buch, 140 Seiten
Autor*innen: FAU
Autor*innen: Gabriel Kuhn (Hg.)