Von grundsätzlicher Bedeutung für die Diskussion über alternativ-sozialistische Positionen, die sich eindeutig von allen autoritär-staatlichen "Sozialismus"-Konzeptionen abgrenzen, sind die Beiträge des deutsch-schwedischen Anarcho-Syndikalisten (Freiheitlichen Sozialisten) Helmut Rüdiger. Die hier vorgelegten Beiträge Helmut Rüdigers wurden vor rund vierzig Jahren veröffentlicht. Nach dem endgültigen Zusammenbruch des "real existierenden Sozialismus" zeugen diese Beiträge von einem Sozialismus, der sich in seiner ganzen Geschichte als Antipode des autokratischen Staatssozialismus verstanden hat. Dieser Freiheitliche Sozialismus (Anarchismus, Syndikalismus, Anarcho-Syndikalismus u.a.) hat diesem Staatssozialismus von jeher das Attribut "Sozialismus" abgesprochen, ihn dagegen als despotischen Staatskapitalismus etikettiert, verurteilt und bekämpft. Die Beiträge Rüdigers sind teils zeitbezogen. Einige dieser Zeitbezogenheiten wurden weggelassen und mit (...) gekennzeichnet. In ihrer Gesamtheit aber weisen Rüdigers Beiträge über ihre Zeit hinaus. Die Beiträge sprechen für sich selbst. Deshalb wurde nichts kommentiert. Rüdigers Sprachstil ist unverändert geblieben. Die unsystematischen Auszeichnungen von Namen, Organisationen u.a. durch Rüdiger wurde im Wesentlichen beibehalten. Verlag und Herausgeber können sich nicht Helmut Rüdigers Ausführungen (in einem Brief) von 1961 zu seinen hier vorgelegten Beiträgen von Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre anschließen: "Ob frühere Beiträge von mir (...) noch Aktualitätswert haben können, weiß ich nicht, ich neige dazu es zu bezweifeln." Aber die LeserInnen mögen selbst entscheiden!
Buch, 92 Seiten
Autor*innen: Hans-Jürgen Degen (Hg.)
Autor*innen: Katharina Volk
Autor*innen: Annette Schlemm