Betriebliche Organisierung ist schwer. Wir verbringen Stunden und Stunden in Gesprächen mit Kolleg*innen, führen Aktionen durch und scheitern in den meisten Fällen. Wir fallen hin, stehen wieder auf und probieren es aufs Neue. Dieser Prozess wird selten so verstanden als das, was er ist: ein Teil dessen, was Arbeiter*innen tun, um ihr Stellung im Kapitalismus zu verstehen und zu verbessern.
„Spuren der Solidarität“ bietet einen seltenen Einblick in den Lern- und Diskussionsprozess aktiver Gewerkschafter*innen und betrieblich Aktiver. Die Texte sind überwiegend im Umfeld der weltweiten Basisgewerkschaft Industrial Workers of the Wolrd (IWW) entstanden und beinhalten Geschichten, Analysen und Strategiedebatten aus einer Handvoll verschiedener Länder. Darin beschreiben sie vergangene und aktuelle Organisierungskampagnen, wie es ist, zu gewinnen und zu verlieren und wie sich daraus ein systematisches Bildungsprogramm entwickelte, das heute erfolgreich den Kern betrieblicher Organisierung in den weltweiten Sektionen der IWW darstellt.
Die Autor*innensind keine professionellen Schriftsteller*innen oder Aktivist*innen, sondern Arbeiter*innen, die über ihre Erfahrungen und Hoffnungen nachdenken sowie darüber, wie sich ihre Situation verbessern lässt. Mit der Darstellung ihres Lernprozesses zeigen sie Lehren aus der Misere am Arbeitsplatz auf und eröffnen neue Wege und Perspektiven für gesellschaftliche Veränderung und eine neue Welt.
Buch, 374 Seiten