In den tagebuchartigen, detaillierten Schilderungen der Kämpfe um Madrid und an den Frontabschnitten von Pozoblanco und Brunete wird der Anspruch der Zeugniskraft eines Erlebnisberichtes immer wieder beschworen, der schonungslos auch die eigene Psyche und die der kämpfenden Gesinnungsgenossen in ihren Nöten und Ängsten bloßlegen soll. Kantorowicz gelingt es in überzeugender Weise, das Lebensgefühl der kommunistischen Brigadisten zu artikulieren. In den teils humorvollen, teils grotesken Eintragungen werden Überlegungen über Ziel und Sinn des antifaschistischen Kampfes angestellt. Für ihn geht es dabei in erster Linie um die Wiederherstellung der Humanität und weniger um ein ideologisches Unternehmen im Sinne der kommunistischen Weltrevolution. Die Schilderungen sind aufgelockert durch Begegnungen mit bedeutenden Schriftstellern an der Front wie Ernest Hemingway, Gustav Regler, Egon Erwin Kisch u. a. Seine starke Bindung an die kommunistische Ideologie steht dabei im Konflikt mit der scharfen Kritik am Verhalten der Parteibeamten, die in Spanien während des Krieges stalinistische Säuberungen durchführten und damit am Scheitern der spanischen Revolution Anteil hatten.
Altersbedingt etwas abgegriffen und angegilbt, aber keine Anstreichungen und ordentliche Gesamterhaltung
Buch, 506 Seiten