Im Herbst 1934 war es der KPD im Großraum Wuppertal gelungen, in einem organisierten überbetrieblichen Rahmen, gemeinsam mit Sozialdemokraten und Parteilosen, 48 betriebliche Widerstandsgruppen aufzubauen, die direkt in fabrikinterne Auseinandersetzungen eingriffen, die eigene Zeitungen herstellten und Kurzstreiks auslösten. In Velbert wurde sogar der Deutsche Metallarbeiter-Verband (DMV) unter Beteiligung von sozialdemokratischen DMV-Funktionären wieder gegründet.
Zu Jahresbeginn 1935 startete die Gestapo eine beispiellose Verhaftungsoperation. Von 1935 bis 1937 wurden im Großraum Wuppertal insgesamt mehr als 1.900 Menschen verhaftet und 649 Personen von ihnen in den sog. Wuppertaler Gewerkschaftsprozessen wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Teil zu mehrjährigen Haftstrafen verrurteilt.17 Aktivisten verloren ihr Leben während der polizeilichen Voruntersuchung. Mit Ewald Funke starb einer der Hauptakteure des Wuppertaler Widerstandes 1938 unter dem Fallbeil in Berlin-Plötzensee.
Die sogenannten „Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse“erlangten eine große internationale Beachtung. Europaweit setzten sich über die Parteiengrenzen hinweg Unterstützer für die 1.900 verhafteten Wuppertaler Arbeiter ein.
Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) und auch der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei im Exil (SOPADE) unterstützten die verhafteten Wuppertaler Arbeiter.
Sehr gute Erhaltung ohne Anstreichungen
Buch, 546 Seiten